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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 29

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 81. Geistiges und sittliches Leben. 29 Wohl wurde den Künstlern noch nicht die ihnen gebührende Wertschätzung entgegengebracht; denn nur selten erhob man sie über den Kreis der Handwerker. Es fehlte eben den Fürsten und Bürgern das Verständnis zur Würdigung ihrer Schöpfungen. Nichtsdestoweniger aber rang sich der Genius eines Albrecht Dürer in Nürnberg (f 1528), eines Hans Holbein des Jüngeren aus Augsburg (j 1543 in London) zu bewundernswerten Leistungen empor. Sie, wie auch Lukas Kran ach aus Kronach in Franken (f 1553), der Freund Luthers, gewannen durch ihre Kupferstiche und Holzschnitte Einfluß auf den Gefchmack der Menge. — Als Erzgießer ragt Peter Bischer (f 1529), als Bildschnitzer Veit Stoß (f 1533) hervor, beide in Nürnberg. — Charakteristisch für die Baukuust jener Zeit war der vom Geist der Antike belebte Kunststil (Renaissancestil), der sich am Ausgauge des 15. Jahrhunderts in Italien entwickelte. (Rothen-burger Rathaus 1573, Nürnberger Rathaus 1621, Ottheinrichsban des Heidelberger Schlosses 1559, Pellerhaus in Nürnberg 1606). 3. Der fruchtbarste und bedeutendste Dichter des 16. Jahr- ®ic|J3eunb Hunderts war der Nürnberger Schuster und Meistersänger Hans Sachs (1494—1576), der in zahlreichen Dichtungen (Liedern, Schwänken, Fastnachtsspielen 2c.) eine fcharfe Beobachtungsgabe, heitere Laune, ergötzlichen Humor und sittlichen Ernst offenbarte. Ein anderer nennenswerter Dichter jener Zeit war Jo H. Fischart aus Mainz (geb. um 1550), der, wie auch Sebastian Br ant ans Straßburg (f 1521), die Gebrechen und Fehler seiner Zeit mit beißendem Witze geißelte. — Für die Entwicklung der deutschen Sprache erlangte Martin Luther eine epochemachende Bedeutung durch die Übersetzung der Bibel (Neues Testament 1522, die volle Bibel 1534), die er mit peinlicher Sorgfalt und unter Berücksichtigung der Anschauungsund Ausdrucksweise des Volkes vornahm. Im Hinblick auf die weite Verbreitung, welche die Bibel im deutschen Volke gefunden hat, kann Luther gleichsam als Begründer der neuhochdeutschen Sprache angesehen werden. 4. Das 16. Jahrhundert zeigt, wie wir gesehen, in Wissenschaft Verkümmerung und Kunst treibende Kraft und Lebensfülle, einen schöpferischen Geist. _bsjben?mn Wie erbärmlich sah es dagegen 100 Jahre später aus bei dem 17' '$ai^Unbert schlecht, „das aus deu Wirren und Wehen des Dreißigjährigen Krieges" hervorgegangen! Die Universitäten waren verödet (Heidelberg hatte 1626 noch zwei Studenten). Unter den Professoren herrschte große Unwissenheit oder eine trockene, geist- und gedankenlose Schul-gelehrsamkeit, unter den Studenten eine entsetzliche Roheit der Sitten. Viele Gymnasien waren eingegangen; die Kriegsstürme hatten Lehrer und Schüler vertrieben. Den Fürsten und Bürgern war der Sinn für wissenschaftliche Bestrebungen entschwunden. Der berühmte

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 64

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
64 Viii. Bom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. b) lotn üegimmgsanfritf «frietfrirfis dts Großen Bis zur ersten Franzölmim Heaohtfion 1740—1789. § 92. Friedrich der Große (1740—1786). Jugend und Regierungsantritt. 1. Mit Friedrich Ii. kam ein Fürst zur Regierung, der das von seinen großen Ahnen begonnene Werk vollendete, zum königlichen Titel die königliche Macht fügte, das verhältnismäßig kleine Preußen zu einer Europäischen Großmacht erhob und für das geistige Leben der deutschen Nation eine so große Bedeutung erlangte, daß man die Zeit, während welcher er auf dem Throne faß, das Zeitalter Friedrichs des Großen nennt. 2. Friedrich wurde 1712 geboren. Seine erste Erziehung leitete Frau von Roeonlle, die einer aus Frankreich geflüchteten Hugenottenfamilie entsprossen war. Im Umgang mit ihr wurde der Grund gelegt zu der später so mächtig hervorgetretenen Neigung zur französischen Sprache. Zum Knaben herangewachsen, wurde er der Führung zweier Männer anvertraut. Der General Graf Finkenstein sollte ihn für die militärische Laufbahn vorbereiten, Dnhan (ebenfalls aus einer Hugenottenfamilie stammend) den Unterricht leiten. Ganz entsprechend dem Wesen des Vaters, sollte in dem Prinzen Gottesfurcht und ein sittenstrenger Sinn erweckt, er sollte an Sparsamkeit mtd Ordnung gewöhnt, körperlich abgehärtet, doch auch mit Ruhmbegierde erfüllt werden, sollte Begeisterung für das Militär erhalten, überhaupt ein Mann werden, der einst im stände sei, den Staat würdig zu repräsentieren und das Heer von Sieg zu Sieg zu führen. — Der Sohn schlug in seiner Entwicklung ganz andere Bahnen ein, als sie dem Herzenswünsche des Vaters gemäß waren. Der geistlose, mechanische Soldatendienst, bei welchem Friedrich Tag für Tag in derselben Weise gedrillt wurde, langweilte ihn, und die ungeschickt geleiteten Andachtsübungen erzeugten in ihm nicht religiösen Sinn, sondern flößten ihm einen starken Widerwillen ein, der um so größer wurde, als der Prinz zur Strafe für begangene Fehler Lieder und Psalmen auswendig lernen mußte. Der lebhafte Geist des wißbegierigen Jünglings strebte über die engen Schranken hinaus, welche der despotische Sinn des Vaters gezogen hatte; er verlangte nach reicher, geistiger Nahrung und wandte sich mit regem Eifer der Kunst (Flötenspiel), der Poesie, insbesondere der französischen Literatur zu.

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 262

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Förderung der Kunst. 262 Xi. Bayerische Geschichte. deihen der Hochschule vorhanden sei als in der Provinz; ferner berief er dahin hervorragende Träger der wissenschaftlichen Forschung, so die Naturforscher Oken (f 1851) und Schubert (1,1860), den Historiker Görres (f 1848), den Altphilologen Thier sch (f 1860), den Sprachforscher Schneller (f 1852), den Philosophen Schelling (t 1854), den Theologen Ignaz Döllinger (f 1890). — Nicht unerwähnt bleibe, daß unter Ludwig I. Gabelsberger (f 1849) in München sein System der Stenographie erfand bezw. vervollkommnete und daß Professor Stein heil den ersten galvano-magnetischen Telegraphen zwischen München und der Sternwarte Bogenhansen errichtete (1837). 6. Was aber auch immer der König zur Pflege der Wissenschaften und zur Hebung der materiellen Wohlfahrt seines Volkes beitrug, der Glanzpunkt seiner Verdienste liegt auf dem Gebiete der Kunst. Das Reich des Schönen war die Heimat feiner Seele und die Anschauung eines vollendeten Kunstwerkes war ihm eine nnversiegliche Quelle des reinsten und höchsten Genusses. So fühlte er auch den inneren Beruf, den unwiderstehlichen Drang, die Darstellung des Schönen in Archi-tektnr, Bildner ei und Malerei anzuregen und in königlicher Weise zu fördern. Kaum hatte er den Thron bestiegen, so tauchten die mannigfachsten Pläne zur Verschönerung Münchens in dem phantasievollen Geiste des Königs auf. „Ich will aus München eine Stadt machen, die Deutschland so zur Ehre gereichen soll, daß keiner Deutschland kennt, wenn er nicht München gesehen hat." So sprach er und er hielt Wort. Die gefeiertsten Meister der Zeit — es seien nur die Maler Cornelius (f 1867), Kaulbach (f 1874), Schwind, Rottmann (f 1850), die Bilbhauer Thorwalbsen (f 1844), Rauch (f 1857) und Schwanthaler (f 1848) genannt — unterstützten ihn in der Durchführung seiner großen Absichten. Ein Prachtbau kirchlichen ober profanen Charakters erhob sich nach dem anberen, an welchen die historischen Stilarten zur Darstellung kamen; eine Reihe schöner Denkmäler, worin der König seiner Verehrung für Fürsten, Felbherren, Dichter und Gelehrte pietätvollen Ausbruck verlieh, würde hervorgezaubert und eine reiche Sammlung von Geinälben der älteren und der neueren Zeit, fowie von kostbaren Bilbhanerarbeiten angelegt. München schwang sich bnrch alle bieje Schöpfungen zur hervorrageubsteu Pflegstätte der bilbeubert Künste in Dentschlanb empor. Die wichtigsten Bauten und Kunstwerke, die Ludwig I. ihre Entstehung verbanden: a. Kirchliche 93autett: die Allerheiligen-Hofkirche (byzantinisch) nach dem Bauplan von Kleuze; die Maria-Hilfkirche in der An (gotisch) von Ohlmüller; die Ludwigskirche (romanisch) von Gärtner mit Fresken von Cornelius; die Basilika im alt-christlichen Stil; Restauration der

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 28

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
28 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. zu steuern. Als sie aber in Geldnot gerieten, verfielen sie selber der Fälschung (Ferdinand Ii. nach dem Böhmischen Krieg). Sie ließen Münzen schlagen, die statt ans Silber ans versilbertem Kupfer bestanden. Eine Verteuerung der Lebensmittel war die unabweisbare Folge. Nach einiger Zeit „beniesen" die Landesfürsten die neuen Münzen (d. H. sie erklärten dieselben für ungültig) und forderten vom Volke, daß dieses seine Abgaben im alten Gelde zahle. Darüber erhob sich eine tiefgehende Entrüstung unter den Geschädigten und Betrogenen; „die öffentliche Meinung verfolgte die Kipper und Wipper und die Geistlichen predigten wider die Teufelsbrut". § 81. Geistiges und sittliches Leben. Wissenschaft im 1. Im Dmormationsjalirhitnbcrt herrschte, genährt durch das 16. Jahrhundert. ^ . ' , , / 1 L’ , ' J 1 tatenkraftige, innerlich noch gesunde deutsche Bürgertum, ein frischer Zug im geistigen und sittlichen Leben der Nation. Derselbe offenbarte sich auf allen Gebieten. Mit neuem Glanz Mühten die Universitäten aus, wo hervorragende Lehrer wirkten (Luther und Melauchthon in Wittenberg, Dr. Eck in Ingolstadt) und wo die Wissenschaften ihre vornehmste Pflege fcinben. Es mehrte sich auch ihre Zahl. So wurden it. ct. die Universitäten Marburg (1527), Straßburg (1538), Königsberg (1544), Jena (1558), Würzburg (1582, Altdorf (1623) ins Leben gerufen. Berühmte Gelehrte, von denen einige der vorigen Periode schon angehören, waren: die Humanisten Joh. Reuchlin (f 1522) und Erasmus von Rotterdam (t 1536); die Astronomen Nikol. Köper nikus, geb. zu Thorn 1473, t 1543 als Kanonikus zu Frauenburg in Ostpreußen (das koperni-kanische Weltsystem) und Joh. Kepler aus Württemberg, f 1630 zu Regens bürg, welcher die nach ihm benannten brei Gesetze der Planetenbewegung fanb; der bayerische Chronist Joh. Turmair aus Abensberg (Aveutiuus) f 1534. Stabte und Fürsten entwickelten rühmenswerten Eifer in der Grünbuitg und Förberung von Ge-lehrtenschulen. Man benfe nur an die Gymnasien zu Nürnberg (eingerichtet von Melauchthon 1526?), Augsburg, Straßburg, die sächsischen Fürstenschulen zu Meißen, Grimma und Schulpsorta. Selbst auf beut Gebiete des Volsschul weseus würde Anerkennenswertes geschaffen. Dank den von Luther ausgegangenen Anregungen und Mahnungen wurde vielfach das eingezogenekirchengut zur Gründung von Schulen benützt, in welchen man ein bibelfestes Geschlecht heranbildete. 16 Jahrhundert ^er ^nfan9 des 16. Jahrhnnberts bezeichnet auch eine Periode des Aufschwunges der Künste, namentlich der Malerei und Bilbtterei.

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 89

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 99. Österreich unter Maria Theresia und Joseph Ii. 89 tugendreiches, für das Wohl der Untertanen schlagendes Herz. Die Zeit nach dem großen Kriege bis zu ihrem Tode widmete sie den Werken des Friedens. Die Finanzverhältnisse waren zerrüttet. Um die Staatseinnahmen zu erhöhen, übte sie Sparsamkeit in der Hofhaltung, begünstigte Ackerbau und das Fabrikwefen (Tuchmacherei, Glasindustrie, Seidenweberei), führte verschiedene indirekte Steuern «Tabakmonopol) ein, hob sie endlich durch eine allgemeine Grundsteuer die Steuerprivilegien der Geistlichkeit und des Adels auf. Mit nicht geringem Eifer nahm sie sich des bedrückten Bauernstandes au, indem sie ihn von manchen mittelalterlichen Lasten befreite (Milderung des Loses der Leibeigenen) und dahiu zu wirken suchte, daß der Bauer die vou ihm bewirtschafteten Güter allmählich als Eigentum erhalte. Zur Verbesserung der Rechtspflege erfolgte nach dem Vorgänge Friedrichs Ii. die Abschaffung der Folter. Ein Anliegen war der Regentin auch die Erhöhung der allgemeinen Volksbildung. In den darauf gerichteten Bemühungen unterstützte sie der Abt Felbiger, ein trefflicher Schulmann, den sie aus Schlesien nach Wien berufen und dem sie die Organisation und Leitung des österreichischen Schulwesens übertragen hatte. Die im Unterrichtswesen durchgeführten Reformen, durch welche Maria Theresia die Gründerin der österreichischen Volksschule geworden ist, trugen dazu bei, daß deutsche Sprache und deutsche Kultur in den halb-slavischen Ländern der Habsburgischen Monarchie verbreitet wurden. Die Regentin war eine fromme, überzeugte Katholikin und sah in jeder Toleranz gegen Andersdenkende den Ausfluß des Jndifferentismns; dessenungeachtet aber übte sie der Kirche gegenüber das Auffichtsrecht der Kroue aus, machte den Kirchenbann von ihrer Erlaubnis abhängig und beschränkte die Zahl der Klöster und Feiertage. Alle ihre Neuerungen führte sie mit Besonnenheit und kluger Schonung des Bestehenden durch. Sowohl ihrem Gemahl, dem Kaiser Franz I. <1745—1765), als auch ihrem Sohn Joseph Ii. räumte sie die Mitregieruug in Österreich ein, gestattete aber keinem von beiden einen maßgebenden Einfluß auf die Verwaltung. Maria Theresia starb 1780. Das ganze Volk trauerte und Friedrich der Große schrieb an d'alembert: „Ich habe mit ihr Krieg geführt, bin aber nie ihr Feind gewesen". Sie hinterließ ihrem Sohne Joseph einen neu gekräftigten, wohlgeordneten Staat. 1). Joseph Ii. 1765—1790. 2. Joseph Ii. wurde 1765 Deutscher Kaiser und uach dem Tode seiner Mutter Alleinherrscher in den österreichischen Ländern. Er war ein hochbegabter, freidenkender, bildnngsdnrstiger Fürst, der die Feld-Herrn- und Regeuteugröße Friedrichs Ii. bewunderte und den feurigen Persönlichkeit Josephs.

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 86

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
86 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Liebe zu den Wissenschaften. Stellung zur deutschen Literatur. seiner Regierung verfügte Friedrich über 80 000, am Ende derselben über 200 000 Mann. Wie hoch aber auch das preußische Heer als Ganzes über den Streitkräften anderer Staaten stand, es war doch weit von vollkommenen Zuständen entfernt. Ein großer Mißstand war das Werbesystem, durch welches fremde, von keinem nationalen Geist erfüllte Individuen in die Armee kamen, die eben nur von einem Friedrich zu außergewöhnlichen Kraftanstrengungen angespornt werden konnten. Ein anderer Mißstand bestand in der von dem König geübten Praxis, alle Offiziers stellen mit Adeligen zu besetzen, wodurch notwendigerweise eine Klnst zwischen der Armee und der bürgerlichen Gesellschaft geschaffen werden und der Osfiziersstand mit der Zeit an Tüchtigkeit verlieren mußte. Als eine Folge der genannten Mängel haben wir den Verfall anzusehen, der im preußischen Heer eintrat, nachdem Friedrichs Geist von demselben gewichen war. 7. Neben der Sorge für die wirtschaftlichen Güter seines Volkes, neben seinen Bemühungen um Verbesserung der Rechtspflege und des Heerwesens war es Friedrich immer Bedürfnis, sein Wissen zu bereichern und seinen Gedankenkreis zu klären. Die Beschäftigung mit den Wissenschaften, der Umgang mit Gelehrten und Schriftstellern gewährten ihm die genußreichsten Stunden seines Lebens, Erheiterung und Erquickung nach den aufreibendsten Geschäften seines Berufes. Der Drang nach höherer Erkenntnis verließ ihn nicht, er mochte nun nach der Ausübung verantwortungsvoller Regentenpflichten in den schattigen Anlagen des von ihm geschaffenen Sanssouci (bei Potsdam) lustwandeln oder nach dem Toben der Schlacht, bedrängt von seinen Feinden, niedersinken. Er versenkte sich in die Probleme der Philosophie, studierte Leibniz und Wolfs, durchwanderte mit kritischem Blick die Geschichte der Völker, las mit Vorliebe die französischen Dichter und Denker (Voltaire) und orientierte sich sorgfältig in allen staats-und kriegswissenschaftlichen Fragen. Und alles, was den gewaltigen Geist in Anspruch nahm, das setzte seine Feder in Bewegung. — Aber merkwürdig: er, der selber so tief in alle Gebiete des Wissens und Forschens eingedrungen war, tat verhältnismäßig wenig zur Hebung der Volksbildung. Über der Pflege der materiellen Kräfte des Landes wurde das Volks sch ul wesen vernachlässigt. Ausgediente alte Soldaten und Invaliden erhielten die Schulstellen, ja nicht selten wurden Handwerker mit der Unterweisung der Jugend betraut. 8. Ebenso ausfallend und befremdend ist die Stellung, die er der deutschen Literatur gegenüber einnahm. Sie gab zuweilen Anlaß, ihm Verkennung des deutschen Wesens, Mangel an deutschem Sinn zum Vorwurf zu machen. Friedrich bediente sich im Umgang wie in seinen Schriften vorzugsweise der französischen Sprache; die deutsche war ihm zu roh, zu spröde in ihren Wendungen, zu arm

7. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 17

1874 - Erlangen : Deichert
B. Griechische Geschichte. 17 (312—64), mit den Städten Seleucia am Tigris, An-tiochia und Seleucia am Orontes. Antiochus Iii. wird von den Römern bei Magnesia besiegt (190). Antiochus Iv. Epiphanes, der grausame Bedränger der Juden, muß auf Befehl der Römer Aegypten räumen (167). Nach mancherlei Thronstreitigkeiten wird Syrien römische Provinz (64). c. Aegypten unter den Ptolemäern. Blüthe des Handels und der hellenistischen Bildung unter den drei ersten Ptolemäern (323—221). Bibliothek zu 323 Alerandria. Griechische Bibelübersetzung (Septuaginta 270). — Verfall des Reichs durch Thronstreitig-feiten und Schwelgerei. Nach dem Tode der Kle6-patra wird Aegypten römische Provinz (30). d. Die kleineren Reiche wie Pontus, Br-th^nien, Pergamum, Judäa u.a., allmählich mit dem römischen Reiche vereinigt. 4. Kultur des hellenistischen Zeitraums. Umgestaltung der griechischen Bildung und Sprache bei ihrer Verbreitung über den Orient in die sog. hellenistische oder alerandrinische. — Vermischung verschiedener Volksreligionen. Zunehmender Unglaube und Aberglaube. Die philosophischen Systeme: Epicureismus (verfeinerte Genußsucht), Stoicismus (Sittenstrenge und stolze Selbstgenügsamkeit), Skepticismus (Zweifel an allem positiven Wissen). — ^ Idyllische Dichtung (Theokrit aus Syraküs um 270). In Alerand rla Pflege der Sprachwissenschaft, der Mathematik (Euklid; sein Schüler Archimedes in Syrakus), der Geschichte, des Handels und der Gewerbe.

8. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 27

1874 - Erlangen : Deichert
C. Römische Geschichte. 27 bei Aktium in Akarnamen (31), in welcher Octavian 31. siegt; hierauf tobtet sich Antonius und balb b ant ach auch Kleopatra in Alerandria. Aegypten wirb römische Provinz; Octavian kehrt als Alleinherrscher nach Rom zurück (30). 30. 5. Golbnes Zeitalter der römischen Literatur in der letzten Zeit der römischen Republik und unter Octaviänus. Die Dichter: Vergilius (Aeneis), Ho-rätius (Oben), Oolbius (Verwandlungen), Phäbrus (Fadeln), Catullus, Tibullus und Propertius (Elegien). Die Geschichtschreiber: Casar, Cornelius Nepos, Salustius, Livius; dazu die Griechen: Pol^bius aus Arkabien, Diobör von Sicilien und Dionysius von Halikarnassus. Der Redner und Philosoph Cicero.— Macenas , Patron der Dichter, zur Zeit des Octavian; auch Freunb der Architektur, Plastik und Malerei. Znnehmenber Lurus; Verarmung der Massen. Gleichgiltigkeit gegen die von den Vätern übererbte Religion. Nirgenbs Befriedigung der tiefsten Sehnsucht des menschlichen Herzens. Weissagungen von dem großen König und Helfer, der aus Iubäa kommen soll. S- 16. Fünfte Periobe: Won der Alleinherrschaft des Augustus 6is zum Untergang des weströmischen Weiches, 30 v. Ghr. bis 476 n. Gßr. 1. Von Augustus bis Cvmmodus, 30 v. Chr. — 180 n. Chr. (Dte Familie des Augustus und die besseren Kaiser). a. Cctotitanus (30 v. Chr. — 14 n. Chr.), vom30 v. Chr. Senate „Augustus" der Erhabene genannt, behält als bis Alleinherrscher die republikanischen Formen bei. Unter ^ n. Chr. seiner Regierung wird Christus geboren. Seine

9. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 15

1874 - Erlangen : Deichert
B. Griechische Geschichte. 15 Vorherrschaft Theben's bis zur Schlacht bei Mantinea (in Arkadien>, in welcher Epaminondas als Sieger fällt (362). Einmischung Philipp's von 362. Macedonien in die griechischen Angelegenheiten, veranlaßt durch die heiligen Kriege. Sieg Philipp's über die aus des Atheners Demosthenes Aufforderung vereinten Griechen bei Chaeronea (338). 338. 4. Nach den Perserkriegen Blüthe der griechischen Kultur. Der Parthenon und die Propyläen in Athen, Meisterwerke der Baukunst; der Bildhauer Phidias; die Maler Polygnotus, Zeuris und Parrhlsius, Apelles; die Tragiker Aesch^lus, Sophokles und Euripides; der Komiker Aristophanes; die Geschichtschreiber Herodüt, Thuk^dides und Xenophon (bekannt durch den von ihm geleiteten Rück-zug der 10,000 Griechen, die dem jüngeren Cyrns gegen seinen Bruder, den Perserkönig Artar er res Ii., zu Hilfe gezogen waren; 401); die Redner Perikles und Demosthenes. Wahrend die Sophisten nur nack dem Schein der Wahrheit trachten, dringt der Athener Sükrates auf tiefere Erforschung der Wahrheit, muß aber, fälschlich angeklagt, den Giftbecker trinken 399. Sein Schüler 399. Pläto (die Akademiker), dessen Schüler Aristoteles (die Peripatetiker). §. 10. Vierte Periode: Wom Wertuste der Unabhängigkeit der Griechen öis zu ihrer Unterwerfung unter die Herrschaft der Körner, 338—146 v. tzyr. 1. Die von Philipp von Macedonien über Griechenland errungene Hegemonie übernimmt nach dessen Tod

10. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 40

1874 - Erlangen : Deichert
40 §• 21—23. Mittlere Geschichte, 476—1517. nten um 600, Kilian in Franken um 686, Emmer am in Regensburg (f 652), Corbinian in Freising (t 730), Wilibrord bei den Friesen (|739); vor allem durch Winfried oder Bonifäcius, den Apo-680-755. stel der Deutschen (680 — 755). Er wirkt bei den Friesen (715), ordnet das Kirchenwesen in Thüringen, Franken und Bayern, wird Erzbischof von Mainz (745), stirbt als Märtyrer bei den Friesen (755). — Durch Karl d. Gr. acht Bisthümer im Lande der Sachsen. Anschar (f 865), Apostel des Nordens, gründet unter Ludwig d. Fr. das Erzbisthum Hamburg (831). b. Im Staate: Ausbildung der Lehnsverfassung; Uebergewicht der Vasallen; Abnahme der Zahl der Gemeinfreien. Pfalzgrafen sprechen Recht im Namen des Königs. Pflege der Wissenschaft in den Klosterschnlen zu Tours, Fulda (Abt Sturm, Rabanus Maurus), St. Gallen, Corvey u.a. Die siebeu freien Künste (Grammatik, Rhetorik, Dialektik; später auch Musik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie). Derheliand, altdeutsche Evangelienharmonie im Stabreim (um 840). — Ackerbau und Gewerbe, gepflegt durch die Klöster. Zweite Periode. Von dem Vertrage jtt Verdun bis auf Rudolf von Habsburg, 843 — 1273 nach Chr. I. Deutschland und Italien (Das Papstthum). A. Mor den Kreuzzügen. §. 22. 843—911. a. Die deutsch-karolingischen Könige, 843—911. Erneuerung der Herzogsmacht in Sachsen, Franken,
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